Spontane Impulskäufe sind für viele Menschen ein problematisches und unerwünschtes Verhalten, sie entstehen meist aus Neugierde oder Hunger, wobei sich schon früher in Studien zeigte, dass hungrige Menschen deutlich mehr einkaufen, als üblich, denn Hunger erhöht die Bereitschaft, Dinge zu erwerben, egal ob essbar oder nicht. Zusätzlich sorgt Neugierde dafür, dass man neue Produkte ausprobieren will, um festzustellen, ob diese irgendwelche Bedürfnisse befriedigen können. Man vermutet, dass Menschen zwar nicht für Impulskäufe prädisponiert sind, doch man kann in dieser Gruppe zwei Typen unterscheiden: Der Genussmensch, ist von seinem Wesen her spontan, d. h., bei gutem Wohlbefinden tendiert er im Supermarkt dazu auch spontan einen Artikel zu kaufen, sofern dieser ihm noch mehr Genuss verspricht. Dem Genussmensch steht der Sicherheitsmensch gegenüber, der für seine Entscheidungen deutlich mehr Zeit benötigt, wobei ihm ein ständiges Hinterfragen der angebotenen Produkte erschwert, eine Entscheidung zu treffen. Auch wenn der Sicherheitsorientierte mehr Zeit benötigt, bedeutet das nicht, dass er weniger anfällig ist für Impulskäufe. In Experimenten zeigte sich, welchen Einfluss der emotionale Zustand der ProbandInnen auf das Kaufverhalten hatte. Genussmenschen tendieren bei positiver Stimmung dazu, ihren Gemütszustand noch weiter zu verbessern zu wollen, d. h., derart positiv gestimmt, nutzen sie die Chance, sich noch mehr Genuss zu verschaffen. Das Gekaufte kann aber auch eine Form der Belohnung darstellen, wenn sich ein Genussmensch vor dem Einkaufen etwas geleistet hat, etwa eine Prüfung absolviert hat. Umgekehrt verhält sich der Genussmensch bei schlechter Stimmung, denn kommt er gerade aus einer belastenden Situation, unterdrückt er oder sie das prinzipielle Streben nach Befriedigung und lässt potenzielle Genussbringer links liegen. Bei Sicherheitsmenschen herrscht eine grundsätzlich skeptische Stimmung, doch werden sie in einer positiven Motivationslage jedoch genauso stark dazu verleitet, sich etwas Gutes zu gönnen, wie Genussmenschen, doch sie benötigen lediglich etwas mehr Zeit bis zu ihrer Entscheidung.
KaufhauspychologInnen wissen, dass sich die Kaufbereitschaft von Menschen über Emotionen leicht beeinflussen lässt, so dass es darum geht, Impulskäufe zu vermeiden, sich von seinen Emotionen zu lösen, etwa durch eine kleine Erinnerung, die vermittelt, weniger zu kaufen. Das kann ein kleiner Zettel in der Brieftasche sein, auf dem Stopp! oder etwas Ähnliches steht. Auch kann man sich diesen Vorsatz über jede Einkaufsliste schreiben, um sich durchweg daran zu erinnern.
Literatur
Zu viel eingekauft: So vermeidet man spontane Impulskäufe – Würzburger Psychologe gibt Tipps auf www.infranken.de (21-07-18)