Die traditionelle Darstellung der Sinnesorgane des Menschen geht von fünf verschiedene Sinnen mit den dazugehörenden Sinnesorganen aus, wobei diese schon in der Antike von Aristoteles und anderen beschrieben wurden. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Sinne.
Riechen: Über Riechzellen in der Nase werden Gerüche aufgenommen, in Signale umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet.
Schmecken: Über Geschmacksknospen, die auf der Zunge liegen, können Menschen verschiedene Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter, umami) unterscheiden.
Sehen: Der Sehsinn ist der wichtigste und komplexeste Sinn, der über große Areale im Gehirn verfügt. Es ist aber immer noch ein großes Rätsel, wie das menschliche Gehirn aus der schwindelerregenden Flut visueller Informationen, die auf die Netzhaut einprasseln, daraus nahtlose und verständliche visuelle Erfahrungen erzeugen kann. Man vermutet aufgrund zahlreicher Forschungsergebnisse, dass Erwartung und Aufmerksamkeit dabei die zentrale Rolle spielen, denn offenbar verändern Erwartung und Aufmerksamkeit die Kodierung der natürlichen Bildinformationen im menschlichen Gehirn.
Hören: Töne dringen als Schallwellen ans menschliche Ohr und bringen sie das Trommelfell zum Schwingen, die Knochen des Mittelohrs übertragen die Schwingung an die Schnecke und schließlich an das Gehirn.
Tasten: Hinter dem Tastsinn steckt die Haut und diese ist das größte Organ des Menschen. Über Nervenenden in der Haut bekommt das Gehirn Informationen über die Beschaffenheit des berührten Gegenstandes.
Körperwahrnehmung: Dieser Sinn sorgt dafür, dass man weiß, wo und wie sich der Körper im Raum befindet. Man nimmt wahr, ob die Muskeln gerade angespannt sind oder nicht, ob die Arme angewinkelt sind oder die Füße den Boden berühren.
Gleichgewichtssinn: Der Gleichgewichtssinn liegt wie der Hörsinn im Ohr, genauer im Innenohr. Durch ihn kann man aufrecht stehen, sich im Raum orientieren und koordinierte Bewegungen ausführen.
Temperatursinn: Dieser Sinn sorgt dafür, dass der Mensch sich vor zu viel Wärme oder Kälte schützt, wobei sich in der Haut Thermorezeptoren befinden, die dem Gehirn Rückmeldung über die wahrgenommene Temperatur geben.
Schmerzsinn: Die Wahrnehmung von Schmerzen beruht nicht nur auf einer Überreizung von Nerven, vielmehr besitzt der Körper spezielle Nozirezeptoren und ein unabhängiges System aus langsamen und schnellen Nervenbahnen, um auf drohende Verletzungen reagieren zu können.
Mehrere viszerale Sinne: Diese viszeralen Sinne sagen für die Wahrnehmung der inneren Organe, die Menschen vor dem Verhungern oder Verdursten warnen, und das in der Regel unbewusst.
Der transzendente oder spirituelle Sinn kann sich aus religiösen Überzeugungen oder spirituellen Annahmen ergeben, wobei dieser für das Leben mancher Menschen eine große Entlastung bieten.
Literatur
Stangl, W. (2021). Stichwort: ‚Sinn – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/17216/sinn (2021-03-05)