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4700 Schüler müssen zur Nachprüfung

    Verhältnismäßig viele HTL-Schüler betroffen – Lernpsychologe rät zu Lern- und Zeitplan.

    Rund 4700 Schüler müssen in Oberösterreich Anfang September zur Wiederholungsprüfung. Für sie ist jetzt die beste Zeit, mit dem Lernen anzufangen, sagt Werner Stangl, emeritierter Professor an der Linzer Kepler-Uni: „Wer drei bis vier Wochen intensiv lernt, sollte bei der Nachprüfung keine Probleme haben.“

    Am häufigsten trifft es – im Verhältnis zur Gesamtzahl – Schüler aus der HTL: Rund zehn Prozent haben ein oder zwei Nichtgenügend im Jahreszeugnis. In den Haupt- und Mittelschulen sind es dagegen nur zwei Prozent. Doch für alle spricht die Statistik: Mehr als die Hälfte schafft die Prüfung. Bei Kandidaten mit nur einem Fünfer steigt die Erfolgsquote gar auf zwei Drittel. Noch besser sind die Aussichten, wenn einige Grundregeln beachtet werden. Werner Stangl nennt die wichtigsten:

    1. Start: Drei bis vier Wochen vor der Prüfung mit dem Lernen beginnen, die letzten Tage sollten lernfrei sein. Denn: „Das Gehirn lernt am besten, wenn es nicht unter Druck steht.“ Durch das Ausblenden des Prüfungsstresses geht viel Energie verloren, die das Hirn zum Lernen braucht.

    2. Zeit-/Lernplan: Zu Beginn alle Unterlagen, Bücher, Hefte, Nachschlagewerke zusammentragen. „Dadurch bekommt man einen Überblick“, erklärt der Psychologe. Dann einen Plan erstellen: Am Vormittag maximal zwei Stunden lernen, dazwischen mindestens eine größere Pause einlegen. „Am Abend sollte der Stoff wiederholt werden“, sagt der Experte. Am Samstag nichts Neues lernen, dafür den Wochenstoff gründlich wiederholen. Der Sonntag ist lernfrei. Sich beim Lernen Notizen zu machen, hilft beim Wiederholen. Bei der Erstellung des Lernplanes empfiehlt Stangl, Schwerpunkte zu setzen: Lerne ich Schwieriges zuerst oder am Schluss? Was kann ich ausblenden? Welche Methoden liegen mir?

    3. Kontakte: Wer mit dem Lehrer nicht zu Schulende das Stoffgebiet besprochen hat, sollte dies schleunigst nachholen. „Viele Lehrer sind auch in den Ferien per E-Mail erreichbar.“ Auch mit Leidensgenossen sollte man Kontakt aufnehmen, um sich bei Problemen auszutauschen oder sich beim Wiederholen zu helfen.

    4. Eltern: „Grundsätzlich sollte der Schüler das Lernen selbst bewältigen, die Eltern nur die Rahmenbedingungen schaffen“, rät der Fachmann. Denn Eltern seien aufgrund der Rollenvermischung schlechte Nachhilfelehrer. Väter und Mütter sollten eher emotional unterstützen, Erreichtes loben, gut zureden. „Motivieren muss sich der Schüler aber selbst“, sagt Stangl. Und wie? „Indem er sich selbst Mut macht. Und ab und zu darf es auch eine Belohnung sein.“

    Umfrage: Wie bereitest du dich auf den Schulanfang vor?

    „Vor Schulanfang lese ich mich in den Stoff vom Vorjahr ein. Einmal habe ich drei Wochen lang für eine Nachprüfung gelernt.“
    Sophie Hofer, 14, Linz

    „Ich muss mich zwei Wochen vorher vorbereiten, weil ich in einem Fach nicht so gut bin. Aber ich bin ziemlich froh, dass ich keine Nachprüfung habe.“
    Viola Innerhuber, 15, Linz

    „Ab und zu denke ich schon an den Schulbeginn, aber im positiven Sinne: Ich freue mich schon wieder auf meine Freunde.“
    Michael Furtmüller, 16, Kleinzell

    Interview von Herbert Schorn in den OÖN vom 12. August 2013






    2 Gedanken zu „4700 Schüler müssen zur Nachprüfung“

    1. Pingback: Richtiges Lesen und Einprägen | Neuigkeiten zu lerntipp.at

    2. Das sind sehr gute Tipps, denn sie waren bei mir selber sehr erfolgreich, als ich für einen Nachzipf lernen musste! Unbedingt vormittags lernen und am Abend wiederholen! Da hat man noch genug Ferien und Freizeit.
      Alois

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